Liebe Leserinnen und Leser,

werfen Sie einen Blick auf den Terminkalender – der zweite Teil der Ausstellungs- und Sportsaison ist recht ereignisreich!

In den nächsten 3-4 Monaten stehen nicht weniger als vier wichtige FCI-Meisterschaften auf dem Programm:

Vom 17. bis 19. Juni finden in Velke Pole (Slowakische Republik) die Europameisterschaften im Coursing statt. Eine einzigartige Gelegenheit, um die ganz besondere und mitreißende Atmosphäre bedeutender Wettbewerbe für Rennhunde zu erleben (Infos unter: http://www.skj.sk).

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Yves De Clercq
FCI-Exekutivdirektor
Diego Mánchez Raymondi: Der Künstler und der Peruanische Nackthund

Kleiner Nackthund aus Peru
kleiner Orchideenhund
kleiner hungriger Viringo
schnapp nicht nach meiner Hand, wenn ich dich streicheln
will.

Negro Agüero

  • Künstler Diego Mánchez und seine Escultura Técnica (Technische Skulptur), (geschmiedetes Metall, Originalgröße 120 x 55 cm), Gewicht ca. 15 kg; Ausstellungssaal im Museo de Bellas Artes, Lima (Peru)
  • Projekt „Viringo once segundos en el Tiempo” (Viringo elf Sekunden in der Zeit) Installation mit Skulpturen aus Beton und Metall (Originalgröße 55 x 75 cm); Saal der Kunstakademie Escuela de Bellas Artes, Lima (Peru)
  • Peruanischer Nackthund aus Beton und Metall
  • Peruanischer Nackthund aus Beton und Metall
  • Projekt „Viringo once segundos en el Tiempo” (Viringo elf Sekunden in der Zeit); Ausstellungssaal im ICPNA – Lima, Februar 2015
  • Peruanische Nackthundskulptur
  • Peruanische Nackthundskulptur, Ausstellung Kunstwollen, „voluntad artística sobre la materia“ (Künstlerischer Wille über der Materie); Ausstellungssaal im Centro Cultural San Isidro, Lima (Peru), September 2015
  • Diego Mánchez und seine Skulptur in Metall; Ausstellungssaal im Museo de Bellas Artes, Dezember 2014
  • Portrait, Büste „Nackthund“, Skulptur in Glasfaser (vergoldet, 24 x 14 cm)
  • Nackthundskulptur aus Glasfaser, 30 x 14 cm; derzeit ausgestellt im Klub Chovatelů Naháčů, Prag, Tschechische Republik, April 2016
  • Der bildende Künstler Diego Mánchez bei den Feierlichkeiten zur Anerkennung seines künstlerischen Schaffens in Cañete, Lima, April 2016
  • Zeichnungsstudie „perro sin pelo del Perú“ (Peruanischer Nackthund)
  • Gemälde „Viringo - Perro sin Pelo del Perú“ (Viringo - Peruanischer Nackthund), 2014, 36 x 25 cm, derzeit Teil der Sammlung in der peruanischen Botschaft in der Tschechischen Republik, April 2016
  • Gemälde des Künstlers Diego Mánchez, derzeit zu sehen am Sitz der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) in Paris, Frankreich, November 2015
  • Skulptur „Guardián viringo“ (Wachhund Viringo) bei der Vorführung des Films „LE CHIEN NU DU PÉROU“ (Der Peruanische Nackthund) von Pedro Santiago Allemant, am Sitz der Fédération Cynologique Internationale (FCI) in Thuin, Belgien, November 2015

Ein Wesen aus der Mythologie. Sein Geist begleitet die Toten auf ihrem Weg ins Jenseits. Im Norden Perus wurde er zusammen mit den großen Herrschern beerdigt. In Werken der frühen peruanischen Kultur ist er verewigt. Die Rede ist hier vom Peruanischen Nackthund, einer Hunderasse, die für ihre Schönheit, Geschichte und auch für ihre heilenden Eigenschaften in der ganzen Welt bekannt ist.

In den letzten Jahren ist der Peruanische Nackthund (auch unter den Namen Viringo, Inka-Nackthund, Perro sin Pelo del Perú, Orchideenhund der Inka, Moonflower Dog u. a. bekannt) immer beliebter geworden, und so möchten wir in diesem Zusammenhang das künstlerische Schaffen eines jungen Bildhauers vorstellen, dessen Werke um die Welt gehen.

Diego Mánchez Raymondi (Lima, Cañete, 1988) hat an der peruanischen Kunsthochschule Escuela Nacional Autónoma de Bellas Artes Bildhauerei studiert. In den letzten Jahren seines Studiums interessierte er sich zusehends für Peruanische Nackthunde: „Bei der Entwicklung des Projekts Künstlerische Installation als Hommage an den Peruanischen Nackthund habe ich mich am historischen Bildnis dieses Hundes, an seiner Stellung in der andinischen Weltanschauung im alten Peru orientiert. Er war eine Quelle gesellschaftlicher Wertvorstellungen, die sich in künstlerischen Darstellungen in den Kulturen der Chavín, Cupisnique, Salinar und Chimú und auch in der Keramik der Mochica manifestierten.“

Sein zentrales Thema ist der Nackthund im historischen Gedächtnis, das er mit eigenen Erfahrungen und persönlichem Erleben anreichert. Denn Mánchez hat eine ganz spezielle Beziehung zum Peruanischen Nackthund: Mit 15 bekommt er einen Pequeño, einen kleinen Viringo, geschenkt, der ein Jahr später leider stirbt. Die Liebe zu seinem Hund überwindet aber die Grenzen der Erinnerung und wird zu Kunst. 2014 schuf der Künstler die skulpturale Installation mit dem Titel Viringo, once segundos en el tiempo (Viringo, elf Sekunden in der Zeit). Sie zeigt verschiedene Skulpturen des Peruanischen Nackthunds: „Eine Szene stellt einen Peruanischen Nackthund dar, der dem Tod trotzt“, erklärt der Künstler. „In einem geschlossenen Raum mit Installationen aus Licht und Schatten wird der Hund aus der Erde wiedergeboren, fliegt durch die Lüfte und kehrt ins Leben zurück“ – eine surrealistische Vision.

In seinen Werken verwebt Diego Mánchez gekonnt Gemälde, Skulptur und Zeichnung mit unterschiedlichen Werkstoffen. Mit Genialität und handwerklichem Können schafft er Kunstwerke, die den Peruanischen Nackthund in Öl und Aquarell darstellen, als Skulptur in Beton, Metall oder auch Glasfaser. Sein Werk umfasst mehr als elf Skulpturen aus Beton und Metall, die den Peruanischen Nackthund in Bewegung zeigen. Jedes Exemplar wiegt ca. 25 kg. Aber warum hat der Künstler Zement als Modelliermasse für die Skulpturen gewählt, dessen Härte und Strenge im Kontrast zur Sanftheit des Peruanischen Nackthundes stehen? „Ich wollte mich ein wenig von Werkstoffen wie Glasfaser oder Kunstharz und der realistischen Darstellung entfernen“, so Diego Mánchez. Als Künstler wollte ich meine eigene Linie schaffen und die Möglichkeiten steifer Werkstoffe für Skulpturen erforschen. Durch die Verwendung eines Elements wie Beton habe ich den Bogen zur urbanen Thematik geschlagen, so wie ich vor Jahren vier Peruanische Nackthunde in Beton modellierte, die die peruanische Flagge beschmutzten. „Das Beschmutzen unserer Landesflagge war eine politische Kritik, mit der ich mich identifizierte“, erläuterte der Bildhauer.

Bei jedem Bild und bei jeder Skulptur von Diego Mánchez spürt man die Liebe zu seinem neuen Hund Samin, einem bezaubernden Nackthund, aber auch seine hervorragenden Kenntnisse der Physiognomie dieser Hunderasse: die Bewegungen beim Gehen, Laufen oder Springen, die Muskulatur, der Knochenbau, die Formen usw., neben dem historischen Wissen: „Mein Interesse gilt vor allem dem Peruanischen Nackthund. Ich werde ihn weiter studieren und noch besser kennenlernen.“ Mánchez hält dies für die einzige Möglichkeit, den Ruf und die Erhaltung des Nackthundes in seinem Ursprungsland zu fördern, einem Hund, der als lebendiges Kulturerbe gilt, eine Jahrtausende alte Rasse, die es zu schützen gilt: „Zu den Ergebnissen meines Forschungsprojekts in der Kunsthochschule gehört auch die Erkenntnis, dass der Peruanische Nackthund, ebenso wie alle anderen Tiere, die Artenvielfalt und die gefährdeten Arten geschützt, gepflegt und verteidigt werden müssen.“

Hinweis: Eine Arbeit des Künstlers Diego Mánchez ist bei der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) in Frankreich zu sehen. Seine Skulptur des Peruanischen Nackthundes „Guardián viringo“ (Wachhund Viringo) gehört zur privaten Kollektion des Museums der Fédération Cynoloqique Internationale (FCI) in Belgien. Weitere Skulpturen des Künstlers sind im Klub Chovatelů Naháčů in der Tschechischen Republik ausgestellt.

Diana Gonzales Obando