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Florenz 1932, allererste internationale Kynologietagung
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Florenz 1932, der Herzog von Aosta bei der FCI-Generalversammlung
1932 findet die von der ENCI (Ente Nazionale della Cinofilia Italiana) organisierte
erste internationale Kynologietagung in Florenz (Italien) statt.
Zu diesem Zeitpunkt umfasst die FCI zwölf Mitglieder (sieben Vollmitglieder und
5 assoziierte Mitglieder). Bei der ebenfalls in Florenz abgehaltenen Generalversammlung
bringt Baron Houtart seinen herzlichen Dank an die Union Cynologique Saint-Hubert
(Belgien) zum Ausdruck, für die „verwaltungstechnischen Leistungen der UCSH, auf
deren Schultern die gesamte Last unserer Föderation ruht".
Die Zahl der CACIB-Ausstellungen erreicht in diesem Jahr 19 (mit insgesamt 672 verliehenen
CACIBs), und von der FCI werden 21 C.I.B.-Titel bestätigt. Parallel dazu werden
26 CACIT-Prüfungen organisiert und 3 C.I.T.-Titel vergeben. Am Ende der Sitzung
wird erstmals ein Schweizer zum FCI-Präsidenten gewählt: Herr Scheitlin. Bei der
folgenden Versammlung in Zürich wird beschlossen, dass ab dem 1. Januar 1934 ein
Hund 15 Monate alt sein muss (gegenüber zuvor 18 Monate), um in der offenen Klasse
teilnehmen zu können.
Unter IH der Prinzessin von Monaco kommen die FCI-Mitglieder 1934 in Monaco zu ihrer
jährlichen Generalversammlung und zur zweiten Kynologietagung zusammen.
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die Tagungsteilnehmer 1934 in Monaco
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Richten bei der Hundeausstellung 1934 in Monaco
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Hundeausstellung 1934 in Monaco
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Deckblatt 1935 des Konferenzberichts der Kynologietagung in Frankfurt.
Bei diesem Anlass wird Dänemark zum Vollmitglied der FCI. Deutschland, die Tschechoslowakei,
Brasilien und Rumänien erhalten den Status von assoziierten Mitgliedern. Die Ausstellungszahl
steigt weiter an, und es wird ein neuer Titel geschaffen, den es auch heute noch
gibt, auch wenn er nicht oft vergeben wird: Den kumulierten Titel des „Arbeits-
und Schönheitschampions“.
Im Protokoll der Generalversammlung sind Angaben zu den Gebühren für die Ausrichtung
der CACIB-Ausstellungen zu finden: 100 Belga (12,5 €) für „von Rechts wegen“ einem
Mitglied zugesprochene Ausstellungen, oder 60 Belga (7,5 €) für durch „Befugnisübertragung“
zugesprochene Ausstellungen. Das Recht zur Vergabe des CACIT bei einer Prüfung ist
mit einer Gebühr von 20 Belga (2,5 €) belegt. Wie festzustellen ist, kommen seinerzeit
die für Ausstellungen erhobenen Gebühren noch nicht für jeden Hund zur Anwendung,
der in den Katalog aufgenommen wird; dieser Beschluss wird erst später gefasst werden.
Am 20. Februar 1935 wird von der FCI und dem Kennel Club (England) ein Abkommen
über die Zusammenarbeit unterzeichnet. Im Jahr 1934 wurden immerhin 31 CACIB-Ausstellungen
und 50 CACIT-Veranstaltungen organisiert. Diese Zahlen steigen weiterhin an. Die
3. internationale Kynologietagung findet in Frankfurt statt.
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Die Teilnehmer der FCI-Generalversammlung 1935 in Frankfurt
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Bei der Generalversammlung gibt Baron Houtart seinen Rücktritt bekannt. Er wird
durch V. Du Pré abgelöst, der bis 1936 als Generalsekretär amtiert. Die Generalversammlung
wählt Graf Moltke zum Präsidenten, und die nächste Versammlung wird in Kopenhagen
abgehalten, wobei Jugoslawien zum Vollmitglied wird. Zu dieser Zeit hat die FCI
14 Vollmitglieder und 7 assoziierte Mitglieder.
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FCI-Geschäftsstelle, 1936
Von 1937 bis 1939 wird Graf T’Serclaes de Sommersom zum FCI-Generalsekretär. Während
seiner Amtszeit erreichen Lettland und Litauen den Status von assoziierten Mitgliedern,
und der Vorschlag, Deutsch als offizielle FCI-Sprache anzuerkennen, wird abgelehnt.
Französisch bleibt die einzige bei der FCI verwendete Sprache. Eine vierte Kynologietagung
findet 1937 in Paris statt, im Rahmen der „Exposition Universelle“.
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FCI-Geschäftsstelle, 1948
Eine letzte Generalversammlung findet 1939 in Stockholm statt; dann lassen die FCI-Aktivitäten
logischerweise nach, wobei sie jedoch überraschenderweise nicht völlig unterbrochen
werden. Während des Krieges findet keine Generalversammlung statt.
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Einladung zur FCI-Generalversammlung 1939 in Stockholm
Erst 1947 können die weltweiten kynologischen Instanzen und Anführer erneut zu einem
Treffen zusammenkommen, und zwar in Brüssel. Dabei wird hervorgehoben, dass im
Laufe des Jahres 1946 und bis zur Abhaltung der Versammlung eine erstaunliche -
in Anbetracht des globalen Umfelds - Zahl von 31 CACIB-Ausstellungen und 39 CACIT-Prüfungen
stattgefunden hat, was unter Beweis stellt, dass die Hundeliebhaber trotz der tragischen
Jahre, die sie durchgemacht haben, weiterhin ihrer Leidenschaft frönen. Dies zeigt
eindeutig, dass die kynologischen Aktivitäten niemals ganz aufhörten, wie zuvor
erläutert. Frankreich hat 6 Ausstellungen für insgesamt 4.479 Hunde organisiert,
gefolgt von Italien mit 5 Ausstellungen und den Niederlanden mit 4 Ausstellungen.
Auch die FCI-Geschäftsstelle hielt damit Schritt, denn es gelang ihr, 11 CIB-Titel
zu bestätigen, und die UCRSH informierte darüber, dass inzwischen immerhin 1.858
Zwingernamen registriert wurden.
Das Jahr 1949 hat eine ganz besondere Bedeutung für die 22 FCI-Mitglieder, die der
Generalversammlung beiwohnen: Als sie unter der Präsidentschaft von Herrn Guilbert
in Paris zusammenkommen, werden sie vom französischen Staatspräsidenten Vincent
Auriol im Elysée-Palast empfangen.
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1949 - Programm der FCI-Generalversammlung in Paris
Bei der in Amsterdam stattfindenden Versammlung von 1950 beschließen die Mitglieder,
dass für in den Katalog aufgenommene Hunde eine Gebühr von 1 BEF (0,025 €) erhoben
werden wird! Dieser Beschluss ist auch heute noch gültig, und diese Gebühr stellt
die Haupteinnahmequelle der FCI dar.
Zu jener Zeit wird in den Texten auch eine der FCI pro im Zuchtbuch eingetragenem
Hund zustehende Gebühr erwähnt. Laut den Aufzeichnungen wurden insgesamt 38 CACIB-Ausstellungen
ausgetragen, wobei 30 C.I.B.-Titel und 1 C.I.T.-Titel bestätigt wurden. Es wird
ein weiterer wichtiger Beschluss gefasst: Ein Hund mit einem Stammbaum über 3
Generationen,
die bei von der FCI anerkannten Zuchtbüchern registriert sind, ist als reinrassig
zu betrachten. Außerdem kann die FCI nur diejenigen CACIBs bestätigen, die Hunden
verliehen werden, deren Abstammung von dem Hundeverband, bei dem sie registriert
sind, als vollständig bestätigt wurde. Daran ist zu erkennen, dass die heute
angewendeten
Prinzipien tief in der Geschichte verwurzelt sind.
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Mitgliederversammlung 1950, Amsterdam, FCI-Vorstand. Von links nach rechts: J. Rothea (FR), Baron Houtart (BE, Generalsekretär), Dr. W. Hirschfeld (NL, Präsident), Dr. Solaro (IT)
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Teilnehmer der Mitgliederversammlung 1950, Amsterdam.
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Teilnehmer der Mitgliederversammlung 1951, Rom
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Herr Ch. Gendebien (BE), FCI-Generalsekretär (1951-1969)
Im folgenden Jahr tritt ein unglückliches Ereignis ein: der Tod von Baron Houtart.
An seine Stelle tritt Charles Gendebien. In Rom wird anlässlich der Generalversammlung
von 1951 unter dem Vorsitz von Herrn Solaro mitgeteilt, dass Deutschland nun durch
das neue Mitglied, den VDH - Verband für das Deutsche Hundewesen, vertreten wird.
Das Jahr 1953 ist aus zwei guten Gründen sehr bedeutend: Deutsch wird zu einer offiziellen
FCI-Sprache, und die FCI-Geschäftsstelle zieht vom Haus des damaligen Generalsekretärs
in die Avenue Leopold II, 6530 Thuin (Belgien) um, eine Stadt, in der sich noch
heute der Sitz der FCI befindet. Ab diesem Jahr wird mehrere Jahre lang ein „Bulletin
de la FCI“ veröffentlicht.
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FCI Bulletin 1953
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Der erste FCI-Sitz in Thuin
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Der erste FCI-Sitz in Thuin
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Das Stadtzentrum von Thuin
1954 ist ein wichtiges Jahr, da die Einführung des Konzepts des „Reserve-CACIB“
erfolgt, der vergeben wird, für den Fall, dass der Siegerhund zu jung oder nicht
reinrassig sein sollte.
Dortmund beherbergt gemeinsam mit dem VDH im Jahr 1956 den kynologischen FCI-Weltkongress,
gemeinsam mit einer großen Hundeausstellung, die überraschenderweise den Namen „Welthundeausstellung“
trägt.
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1956, kynologischer FCI-Weltkongress, Dortmund
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Richterliste der „FCI-Welthundeausstellung“ 1956